VORSICHT IST GEBOTEN: WER IM WALD BEIM WANDERN MAGGI RIECHT, SOLLTE AUFPASSEN

Die Temperaturen steigen und viele Menschen zieht es nach draußen. Auf Wanderwegen sollte man aber besonders auf Gerüche achten - denn diese können auf Gefahren durch Wildtiere hinweisen.

Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne wieder scheint, zieht es viele Menschen in Deutschland raus in die Wälder. Dort ist gerade im Frühjahr Vorsicht geboten - und eine gute Nase.

Ganz gleich, ob es sich um eine mehrtägige Wanderung oder einen entspannten Sonntagsspaziergang in der freien Natur handelt. Sobald man den Geruch von Maggi in der Nase hat, sollte man direkt umkehren.

Darum sollten Sie beim Geruch von Maggi umkehren

Wenn es nach Maggi-Würze riecht, dann ist nämlich vermutlich ein Wildschwein in der Nähe. "Dann gleich den Weg nehmen, den man gekommen ist, und die Distanz vergrößern", erklärt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Der Maggi-Geruch entsteht zufällig durch die sprießenden Kräuter im Wald, erklärt Wildbiologe Konstantin Börner vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung gegenüber "InFranken". Der Geruch lockt vor allem Wildschweine an. Wo es nach Maggi riecht, sind die Wildtiere nicht weit entfernt - und die Begegnung kann für Wanderer besonders gefährlich werden.

Vor allem Wildschweinmütter, die häufig in Gruppen mit ihren Jungen unterwegs sind, können Menschen als Gefahr wahrnehmen und besonders aggressiv reagieren. Waldbesucher können solchen Familien zu jeder Jahreszeit begegnen.

Wenn Wanderer einem solchen Wildtier begegnen, sollten sie zunächst still stehen bleiben, leise sein oder sich hinter einem Baum verstecken. "Wildschweine sehen sehr schlecht", erklärt der Deutsche Wildgehege-Verband. Dann gilt: Das Tier beobachten und sich langsam in eine andere Richtung zurückziehen.

Wildtier beim Spazieren entdeckt? So reagieren Sie richtig

Wenn beim Wandern in Wald und Flur plötzlich Groß- oder Wildtiere den Weg kreuzen, kann einem das einen ganz schönen Schrecken versetzen. Doch Wegrennen ist nicht immer die beste Idee.

So reagieren Sie richtig:

Kühe

Es ist keine gute Idee, mitten durch eine Kuhherde zu laufen, sagt Wiesenthal. Wanderer sollten zügig und mit genügend Abstand an den Kühen vorbeigehen. Mindestens zwei Meter Abstand und nicht stehen bleiben, empfiehlt auch die amerikanische Outdoor-Expertin Rachel Levin in ihrem Buch "Cow Staring Verboten!" Wie der Titel schon verrät, mögen Kühe keinen direkten Blickkontakt.

"Wenn man einer Kuh in die Augen schauen kann, ist man definitiv zu nah dran", sagt Tierpfleger Christoph Gorniak vom Nutztierprojekt Arche Warder in Schleswig-Holstein. Und er warnt: "Wenn man auf Kühe zuläuft, fühlen sie sich bedrängt und gehen auf Konfrontation."

Höchste Vorsicht sei geboten, wenn die Kuh ihr Kalb in der Nähe hat: "Wenn man dann noch einen Hund auf dem Arm hat, ist man dran!"

Wölfe

Normalerweise halten Wölfe genügend Abstand zu Menschen. Doch in der Paarungszeit zwischen Februar und März kommen die Tiere dem Menschen schon mal näher: "Da sind die Wölfe manchmal etwas verwirrt", erklärt Wiesenthal.

Wer einem Wolf begegnet, sollte nicht weglaufen. Ähnlich wie Hunde halten Wölfe den Menschen sonst für ein flüchtendes Beutetier, erklärt Wiesenthal. Stattdessen könne man sich mit einem Stück Holz verteidigen.

Außerdem helfe es, Stärke zu zeigen und sich groß zu machen. "Aufrichten, in die Hände klatschen, laut schreien, dominant sein", rät Calvi. Wer einen Wolf gesehen hat, sollte dies immer den Behörden, zum Beispiel der Polizei, melden.

Schafe

Wer überraschend auf Schafe trifft, sollte warten, bis die Herde vorbeigezogen ist. "Radfahrer sollten unbedingt absteigen und einen großen Bogen um die Tiere machen", empfiehlt Tierpfleger Gorniak. Man sollte sich natürlich und selbstbewusst verhalten, nicht fuchteln oder schreien. "Laute Geräusche versetzen die Tiere in Panik." Wenn Kinder die Schafe streicheln wollen, sollte man das unbedingt unterbinden. "Wenn die Tiere das nicht mögen, boxen sie das Kind einfach um und werfen es über den Haufen", erklärt Gorniak.

Möwen

Schon mal mit aufmüpfigen Möwen am Strand oder an der Promenade zu tun gehabt? "In der Nähe von Möwen sollte man nicht picknicken", rät der Plöner Ornithologe Bernd Koop. Sie betteln zwar, tun einem aber eigentlich nichts.

Außer Möwen mit reichlich Touristenerfahrung: Die betteln so lange, bis man ihnen ein paar Happen vom Picknick abgibt. Wenn nicht, nutzen sie schon mal den Überraschungseffekt und reißen einem Kind die Pommestüte aus der Hand, sagt der Experte.

Vorsicht sei allerdings in der Nähe von Brutinseln geboten. "Um ihren Nachwuchs zu verteidigen, machen sie viel Lärm und versuchen, Eindringlinge mit Sturzflügen zu beeindrucken", erklärt Koop. Das funktioniere aber nur bei ängstlichen Menschen.

Luchse

Hier gibt Wiesenthal Entwarnung: "Luchse sind sehr scheu. Man sollte sich freuen, wenn man überhaupt einen sieht." Dann ergreifen die Tiere von selbst die Flucht.

Hirsche

Hirsche sind vor allem in der Brunftzeit von September bis Oktober gefährlich. Dann gilt: Abstand halten und sich an einen sicheren Ort zurückziehen, sagt Wiesenthal.

Am besten ist es, die Tiere gar nicht erst aufzuscheuchen, erklärt Calvi. Wichtig ist: Hunde anleinen! So können Menschen verhindern, dass sich die Tiere erschrecken und gefährlich werden.

Füchse

Füchse sind harmlos, solange sie nicht krank sind. Tollwut gibt es in Deutschland nicht mehr, aber manche Füchse leiden an Räudemilben, berichtet Wiesenthal. Diese Krankheit ist auch für Menschen ansteckend, vor allem für Hunde.

Also: Abstand halten, zurückweichen und Hunde anleinen. Erkrankte Füchse erkennt man daran, dass ihr Fell schrecklich aussieht und die Tiere verletzt sind. Der Biologe rät, den zuständigen Jäger zu informieren, damit er sich um das Tier kümmert.

Waschbären

Waschbären greifen nur an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. "Dann kann ein Waschbär beißen, das tut schon weh", sagt Wiesenthal. Sein Rat: Menschen sollten sich Waschbären gar nicht erst nähern und auf keinen Fall Fluchtwege versperren.

Dieser Beitrag erschien auch bei FOCUS online.

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